RoMeTz - Rostocker Mediziner Trainingszentrum
Das Rostocker Mediziner Trainingszentrum (RoMeTz) ist eine Einrichtung, die dem Erwerb kommunikativer und sozialer Kompetenzen in der Studienrichtung Humanmedizin dient. Diese haben einen großen Einfluss sowohl auf die Patientenzufriedenheit, als auch auf die Behandlungsergebnisse. Die Studierenden können mit begleitenden Dozenten und Theaterpädagogen theoretische Grundlagen der Kommunikation und Interaktion erlernen und diese praktisch mit Hilfe von Simulationspatienten in einer realen Situation sofort anwenden.
Um angehende Mediziner auf eine souveräne und empathische Arzt-Patienten-Gesprächsführung, auch in herausfordernden Situationen, gut vorbereiten zu können, werden solche Gespräche authentisch und realitätsnah geübt: mit Schauspielern, die Patienten in entsprechenden Situationen darstellen. Das Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie hat gemeinsam mit dem Institut für Allgemeinmedizin einen solchen Schauspieler-Pool aufgebaut und geschult. RoMeTz koordiniert die Einsätze und Schulungen der Simulationspatienten. Diese können, je nach Anforderung, unterschiedlichste Beschwerdebilder und Patientencharaktere darstellen und den Studierenden zudem ein strukturiertes Feedback geben. Die jeweiligen Gesprächssituationen (Fallvignetten) werden in enger Zusammenarbeit mit den Bereichen, in denen sie Einsatz finden, abgestimmt. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und das Rollenrepertoire ausbaufähig:
- Anamnesegespräche und körperliche Untersuchung
- Beratungs- und Aufklärungsgespräche (z.B. vor einer OP)
- Überbringen einer schlechten Nachricht
- Kommunikation mit "schwierigen" Patienten (fehlende Compliance, fordernde Patienten, abweichende Therapievorstellungen)
- Beratungsgespräche mit Angehörigen
Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Gespräch mit den Simulationspatienten erproben und überprüfen die Studierenden ihr Wissen und ihre kommunikative Kompetenz ganz praktisch in einem geschützten Rahmen. Die Simulationspatienten sind immer verfügbar und die Situationen können beliebig oft wiederholt werden. Rückmeldungen der Simulationspatienten und Dozenten ermöglichen den Studierenden, ihre Fertigkeiten zu korrigieren und zu verbessern.
Das Gesamtziel des Projekts besteht in der Gründung eines Trainingszentrums, in dem sowohl konzeptionell als auch praktisch mit einer großen Anzahl von ausgebildeten Simulationspatienten gelehrt und trainiert werden kann.
RoMeTz wird durch Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Projektes Studium Optimum gefördert.
weitere Projektziele
- Erfassung der Bedarfe aus dem Bereich der Universitätsmedizin zur Durchführung des Trainings (hier vorrangig zunächst im vorklinischen Bereich)
- Koordination aller Lehrveranstaltungen zur Ausbildung kommunikativer und sozialer Kompetenzen in der Universitätsmedizin zu einem kumulativen Strang „Kommunikation“
- Thematische Verbreitung der Ausbildungsinhalte (Umgang mit schwierigen Patienten, Umgang mit eingeschränkten Patienten (Stichwort: Koma-Patienten, demente Patienten, sterbende Patienten, Kommunikation mit Angehörigen/Eltern, Gespräche mit Kollegen und mit Angestellten, Gesprächsführung in Konsilen und so weiter)
- Vermeidung von Redundanzen in der Ausbildung und dadurch Entlastung der Lehrkräfte in den Fachwissenschaften
- Sukzessive Überführung der wahlobligatorischen Lehrveranstaltungen der Medizinstudierenden in obligatorische Lehrveranstaltungen
- Ermittlung eines Konzepts für die Medizinstudierenden, das sich an dem „Basler Consensus Statement“ anlehnt, um eine kumulative Ausbildung oben genannter Kompetenzen zu ermöglichen
- Ausbildung von Simulationspatienten, um Alltagsgespräche, aber auch schwere Gesprächssituationen trainieren zu können
- Entwicklung einer engen Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater (HMT), um obiges Ziel zu erreichen
- Entwicklung von Manualen für die Medizinerausbildung, zugeschnitten auf die individuelle Studierendenpersönlichkeit
- Stärkung der Gesamtpersönlichkeiten zukünftiger Ärzte