ILSE

Interdisziplinäre Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE)

Forschungshintergrund

Infolge des demografischen und sozialen Wandels und seiner Auswirkungen auf die zukünftige Lebensgestaltung ist die Analyse und Prognose des Alternsprozesses und seiner gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine der zentralen Forschungsaufgaben der Gegenwart.

 

Zielsetzung

Ziel der seit 1993 laufenden Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE) ist es, Bedingungen eines gesunden, selbstbestimmten und von Lebenszufriedenheit geprägten Alterns zu erforschen, wobei personale, soziale und politische Einflüsse berücksichtigt werden. Den theoretischen Rahmen bilden das Modell der kognitiven Repräsentanz und das der entwicklungsbezogenen Adaptation, denen ein biographischer Ansatz zugrunde liegt. Die Studie leistet einen Beitrag zur interdisziplinären Grundlagenforschung und hat weitreichende Bedeutung für die Verbesserung der Lebensqualität im Alter.

 

Studiendesign

Bei der ILSE handelt sich um eine bevölkerungsbasierte prospektive Studie mit städtischer Stichprobe. Zwei Kohorten werden vergleichend untersucht, vor und nach dem Zweiten Weltkrieg Geborene (geboren 1930 – 1932 und geboren 1950 – 1952). Die Untersuchungsteilnehmer stammen aus West- (Region Heidelberg) und Ostdeutschland (Regionen Leipzig und Rostock). Die Ausgangsstichprobe umfasste 1390 Teilnehmer, die nach den Stratifizierungskriterien Geschlecht und Kohorte repräsentativ ausgewählt worden sind. Drei Messzeitpunkte fanden bisher statt: 1993-1995, 1997-2000 und 2004-2007. Zum zweiten Messzeitpunkt wurden 991 Probanden untersucht, am dritten Messzeitpunkt beteiligten sich 756 Personen aus Heidelberg, Leipzig und Rostock.

 

Forschungsförderung

Das ILSE-Projekt wurde von 1992-2000 mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ; AZ 314-1722-102/16) und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördert. Die Heidelberger Forschungsgruppe erhielt von 2005-2008 eine Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ); AZ 301-1720-295/2, und konnte mit diesen Mitteln einen dritten Messzeitpunkt realisieren.
In den Jahren 2004-2006 wurde das Rostocker Teil-Projekt im Rahmen des FORUN-Programm (Projektnummern 989020, 889048) gefördert.