Angst beim Zahnarzt
Die zahnärztliche Behandlung stellt oftmals eine stressbezogene Situation dar. Dabei spielt es keine entscheidende Rolle, ob der Patient an Schmerzen leidet oder einen Termin zur Untersuchung wahrnimmt. Strategien zur Angstbewältigung sind daher äußerst wichtig. Die Verarbeitungs- und Anpassungsleistung des Patienten ist enorm hoch. Gerade für jüngere Patienten und Kinder ist der Eingriff in seinem Umfang bezüglich des inhaltlichen und zeitlichen Rahmens nicht einzuschätzen.
Visualisiert wird die Gefühlswelt vieler Kinder beim Zahnarztbesuch durch unkooperative Verhaltensweisen. Erklärtes Ziel einer zahnärztlichen Behandlung ist es jedoch, dem Patienten zu helfen. Während erwachsene Patienten im Laufe des Lebens eigene Angstabwehr- bzw. Angstbewältigungsstrategien entwickeln, fällt diese Aufgabe in der Dentalpädiatrie oftmals dem Behandler zu.
In der vorliegenden Studie wurden Patienten im Kindesalter hinsichtlich ihres zu erwartenden Angstverhaltens untersucht. Herauszufinden welche Rolle dabei bestimmte Einflussgrößen, wie Kooperationsverhalten, Alter der Probanden sowie der Zahnstatus nach dmft-Index spielen, war ein weiters Ziel der Arbeit.
In Bezug auf die empfundene Ehrlichkeit des Zahnarztes, seine Fähigkeit zu erklären und seinen Wunsch zu helfen, zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen der kooperativen und behandlungsunwilligen Gruppe. Die Persönlichkeit des Zahnarztes hingegen wurde von beiden Gruppen als positiv bewertet. In beiden zahnärztlichen Einrichtungen empfinden unkooperative Kinder die Räumlichkeiten und typischen Abläufe beim Zahnarzt als bedrohlicher. Die Kinder mit einer guten Mundgesundheit (dmft-Index<10) zeigten sich signifikant behandlungswilliger, als jene mit höheren dmft-Werten. Die Mundgesundheit der Kinder von Akademikereltern und Eltern der sozialen Mittelschicht zeigte signifikant bessere Werte, als die der Nichtakademikerkinder.